*Führender Anbieter für Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Gebäudezentrale Wohnraumlüftung am Projektbeispiel Strandkai in Hamburg
BE STRANDKAI. BE HAMBURG
Ein Bauprojekt in prominenter Lage gegenüber der Elbphilharmonie in Hamburg, 470 Wohneinheiten mit kontrollierter Wohnraumlüftung, das Ziel ist ein autarker und wohnungsweiser Betrieb.
Mit dem Projekt Strandkai entsteht ein Quartier, das alle Facetten der Hansestadt in sich vereinen soll – Wohnungen von preisgedämpften Mieten bis zu luxuriösem Eigentum, mit Restaurants und Geschäften im Erdgeschoss. Andreas Thoms, Planerberater bei Vallox, gewährt einen Einblick, wie Vallox unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Reese Ingenieure aus Hamburg die doch zahlreichen Herausforderungen bei diesem Vorzeigeprojekt gelöst hat.
Wohnungs- bzw. büroweise Belüftung nach individuellen Bedürfnissen
Um eine moderne gebäudezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zu installieren, die den Nutzern der Wohneinheiten maximale Freiheit bei der individuellen Steuerung gewährt, setzt Vallox sein „All-in-one-System“ Flat Box ein. Die Flat Box fasst im Grunde vier Bauteile in einem einzigen, kompakten Modul zusammen: Volumenstromregler, Schalldämpfer, Luftverteiler und Steuerung. Während das Lüftungsgerät an einem zentralen Ort im Haus untergebracht ist, wird die Flat Box selbst in jeder Wohnung oder in jedem Büro installiert.
Damit wird eine wohnungs- bzw. büroweise Belüftung nach individuellen Bedürfnissen ermöglicht, unabhängig von den Nachbarn. Die Flat Box kann als Vorwandinstallation als auch in der abgehängten Decke eingebaut werden. Die Rohre zu den einzelnen Räumen verschwinden beim Neubau in der Betondecke und erhalten einen dezenten Auslass.
Brandschutz und Statik verlangt Sonderanfertigung von Verteilerkästen
Am Strandkai gibt es vier markante Gebäude. Die Türme Fiftynine und The Crown mit zusammen 300 Wohneinheiten mit einer Bruttogeschossfläche von jeweils 11.000 qm. Es geht um ein Lüftungsvolumen von 22.000 m³, das vier Lüftungsgeräte sicherstellen. In jedem Turm werden jeweils zwei Geräte installiert, eines im 11. und eines im 16. Obergeschoss. Weiterhin sind 504 Unterverteilerkästen im Einsatz. Da es Besonderheiten in Bezug auf Brandschutz und Statik gibt, wurde Vallox bereit seit 2014 in die Planung involviert und arbeitete mit mehreren Planungsbüros zusammen, bevor letztendlich das Planungsbüro Reese Ingenieure aus Hamburg mit der Ausführungsplanung beauftragt wurde.
Die ValloFlex Verteilerrohre werden bei diesem Projekt in die Filigrandecke verlegt. Damit die Decke samt Rohrverlegung auch den statischen Ansprüchen eines so hohen Turms genügt, wurden extra für dieses Bauvorhaben Sonderverteilerkästen gebaut, die nach Vorgaben des Planungsbüros angefertigt wurden. Um eine Überdeckung und Unterdeckung in der Betondecke zu gewährleisten, versah man diese mit speziellen Auslässen und Anschlüssen.
Drohne projiziert geplante Rohrverlegung auf die Oberfläche
Die Verlegung der Rohre wurde sogar mittels einer Drohne auf die Oberfläche der Gebäude projiziert und dann plangenau umgesetzt. Es gab bestimmte Stellen, an denen kein Verteilerrohr platziert werden durfte, deshalb kam diese besondere Technik zum Einsatz. Damit die Rohre sich genau in der Mitte der Betondecke befinden, wurden Trägerstützen für die Verteilrohre installiert. Andreas Thoms berichtet: „Eine weitere Herausforderung bei der Planung war, dass bis zum Ende der Ausführungsplanung nicht klar war, ob manche Wohnungen noch geteilt werden. Alle Abstände bei der Rohrverlegung waren genau vorgeschrieben, alles musste genau nach der Planung ausgeführt werden. Die Ventilanschlussteile für die jeweiligen Wohnungen wurden auf Schalbretter aufgesetzt, dann der Beton gegossen und später die Verschalung gelöst. Es waren sehr anspruchsvolle Planungs- und Ausführungsarbeiten, die das Rohbauunternehmen sehr gut gelöst hat.“
Kombination von Flat Box mit Vario 3500 und Universal-Regelung
Bei einem weiteren Baufeld, einem Gebäudekomplex zwischen den Türmen mit 172 Wohneinheiten mit insgesamt knapp 23.800m Bruttogeschossfläche für Wohnen, Dienstleistung, Einzelhandel und Gastronomie war die Platzierung der Rohre wesentlich leichter. Das Gesamtlüftungsvolumen beträgt hier 21.600 m³, für das acht zentrale Geräte von Vallox der Serie Vario 3500 installiert werden – jeweils eines pro Haus. Die Vario 3500 Geräte stehen im Kellergeschoss und haben jeweils drei Verteilungsschächte. Insgesamt kommen 172 Flat Boxen mit Universalregelung zum Einsatz. Die Verlegung der Valloflex-Rohre erfolgte hier in der abgehängten Decke, nicht in der Filigrandecke. Hier wurde die Planung in enger Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro PBA Planungsgesellschaft Haustechnik mbH aus Hamburg abgestimmt.
Die Flat Box ist eine „All-in-one“-Lösung in Sachen Luftverteilung im Geschosswohnungsbau: autark, bedarfsgeführt und sehr leise. Auch hier ist der Einsatz der Flat Box vorgesehen. „Einer der großen Vorteile der Flat Box in Kombination mit einem zentralen Vario Lüftungsgerät ist, dass der Schall aus der Wohnung raus ist, da das zentrale Gerät im Keller positioniert ist. Zudem müssen auch Wartungstätigkeiten wie Filterwechsel oder Reparaturen nicht in der Wohnung durchgeführt werden. Und trotzdem kann durch die Flat Box jede Wohnung autark geregelt werden, jeder Nutzer kann seine Lüftungsstufe individuell einstellen,“ sagt Thoms.
Der Einsatz eines solchen zentralen Lüftungssystems muss natürlich bereits bei der Grundrissplanung berücksichtigt werden. Für die Außen- und Fortluftleitungen muss ein bzw. mehrere Schächte vorhanden sein.
Universal-Regelung für die VALLOX Flat Box spart Zeit und Geld bei Inbetriebnahme und bietet optimale Luftleistung für energiesparenden und nachhaltigen Betrieb
Die zentrale und wohnungsunabhängige Luftversorgung durch die Flat Box wird beim Projekt Strandkai mit einer zentralen Universal-Regelungfür alle im Gebäude zu installierenden Flat Boxen kombiniert: Dazu werden die zentralen Lüftungsgeräte Vario 3500 mit der Universal-Regelung verbunden und die Flat Boxen mittels Konfigurationssoftware auf einem Laptop oder PC angeschlossen. Das zentrale Vario-Gerät und die Flat Boxen kommunizieren bidirektional miteinander. Die Flat Boxen melden ihren Bedarf an Volumenstrom an die Universal-Regelung. Diese regelt im Anschluss die angeforderte Luftleistung des Vario 3500. Somit kann eine effiziente und bedarfsgerechte Geräteleistung im Betrieb gewährleistet werden.
Andreas Thoms meint: „Durch den zentralen Zugriff auf sämtliche Flat Boxen im Gebäude verläuft die Inbetriebnahme vergleichsweise einfach, deutlich effizienter und spart damit jede Menge Zeit und Kosten. Zum Auslesen sämtlicher Einstellungen, Werte und für die Konfiguration aller angeschlossenen Flat Boxen genügt ein Gang zum zentralen Gerät und der Regelung. Der Besuch jeder einzelnen Wohneinheit und der damit verbundene Abstimmungsprozess mit den Bewohnern fallen künftig auch bei der Wartung aus. Und die Einregulierung und Feineinstellung jeder einzelnen Wohneinheit kann ungehindert sämtlicher Störfaktoren vorgenommen werden.“
Durch einen idealen Leistungsstatus der Lüftung wird so die bestmögliche Energieeinsparung und Nachhaltigkeit des Lüftungssystems gewährleistet.
Umfangreiche Infos zu Lüftungsgerät, Flat Box und Universalregelung finden Sie in unserer Commercial Line Broschüre.
In seinem Vortrag bei der digitalen Fachveranstaltung „Effiziente Gebäude 2020“ gibt Andreas Thoms exklusive Einblick ins Projekt: