Darf ich mein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung zur Bautrocknung verwenden?
Das Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung (KWL-Gerät) ist ein Kompaktgerät, das den energetischen Luftaustausch innerhalb der Nutzungseinheit (Wohnung, Haus etc.) sicherstellt. Es ist entsprechend dem Lüftungskonzept nach DIN 1946 T6 einzusetzen und zu betreiben.
Richtige Anwendung von Lüftungsgeräten
Die DIN 1946 T6 gewährleistet in der Nennlüftungsstufe einen hygienischen und gesunden Raumluftzustand im Haus und im Aufenthaltsbereich des gebrauchsfertigen Gebäudes.
Um die hygienischen Anforderungen der Lüftungsanlage sicherzustellen, sind Verschmutzungen zu vermeiden. Daher wird empfohlen, die Öffnungen der Luftdurchlässe gegen das Eindringen von Baustellenstaub und Feuchtigkeit bis zum Abschluss der Baumaßnahmen zu verschließen. Erst bei der Inbetriebnahme und Übergabe der Nutzungseinheit an den Bewohner sollen sie geöffnet werden.
Erschwerte Bedingungen wie z.B. eine lang anhaltende hohe Luftfeuchtigkeit sind nicht zulässig, da es zur Kondensation im Gerät sowie verstärkter mikrobieller Verschmutzung insbesondere auf den Luftfiltern und Schalldämpfern kommt.
Was passiert, wenn das KWL-Gerät zur Bautrocknung verwendet wird?
Das KWL-Gerät ist in einem Aufstellraum bei +13°C installiert. Es wird extrem feuchte und staubige Baustellenluft aus den Räumen abgesaugt.
Die Abluft, die zum Wärmetauscher hin transportiert wird, hat eine Temperatur von +19°C und eine relative Feuchte von 80%.
Aufgrund der Abkühlung im Wärmetauscher wird bereits bei +15°C der Taupunkt unterschritten und die Luft scheidet Kondenswasser aus. Durch den verstärkten Kondensatanfall bilden sich im Gerät Wassertropfen, die zu der zuvor beschriebenen Problematik führen.
Ein bestimmungsfremder Einsatz, wie zum Beispiel die Bautrocknung, ist daher nicht zulässig!
Nutzen Sie zur Bautrocknung handelsübliche, mobile Bautrocknungsgeräte.
Erfahren Sie mehr zur Funktionsweise einer Lüftung mit Wärmerückgewinnung!